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Lügenrepublik

Bis 1910 war es auf deutschem Boden nicht möglich, die Inflation/Arbeitsmoral durch den Druck undeckter Schuldscheine/Banknoten anzuheizen, da im alltäglichen Zahlungsverkehr fast ausschließlich Edelmetallmünzen benutzt wurden. Das änderte sich, als am 01.01.1910 die Banknote mit Staatsgewalt populärer gemacht und zum "gesetzlichen Zahlungsmittel" erklärt wurde.

"Gesetzliches Zahlungsmittel"

Gesetzliches Zahlungsmittel" bedeutet "schuldbefreiender Annahmezwang" und ist ein weit fundamentalerer Grundrechtseingriff in das Privateigentum als auf den ersten Blick ersichtlich. Vordergründig wird der Bürger "nur" gezwungen, für jede Arbeit und Ware auch Banknoten als Bezahlung zu akzeptieren.

Wer im Monat 10 Kästen Bier als Deputat seines Arbeitgebers bekommt, für den mag es noch egal sein, ob der Arbeitgeber statt der 10 Kästen Bier demnächst die Scheine für diese 10 Kästen Bier herausrückt. Aber nur, solange stets der aktuelle Preis der 10 Kästen Bier ausbezahlt wird. Wird dagegen auch das Bezugssystems auf Banknoten umgestellt, indem anstelle der 10 Kästen Bier einmalig ein Geldbetrag festgelegt wird, stimmt die Rechnung nur noch im ersten Jahr. In den Folgejahren werden die 10 Kästen Bier schnell weniger, denn sobald bedrucktes Papier im Spiel ist, lädt sich der Finanzminster selbst ein und säuft mit. So einfach funktioniert der Zwang zur Mehrarbeit durch Inflation.

Selbst wenn man nicht in einer Brauerei arbeitet, und egal ob Corona-Pandemie, Sanktionsirrsinn oder der Irrsinn von Wachstum durch Inflation, 10 Kästen Bier bleiben inflationssichere 10 Kästen Bier. Besonders in der Landwirtschaft war die Banknoten-freie Bezahlung noch lange nach Einführung des "gesetzlichen Zahlungsmittels" üblich. Wer mit Wohnraum, Naturalien und anderen Waren bezahlt wurde, war noch nicht wie der "moderne Mensch" gezwungen, jedes Jahr mehr zu arbeiten, um den Lebensstandard zu halten. Die Mitarbeiterwohnung, der Dienstwagen oder das Deutschlandticket sind immer noch zumindest in Teilen inflationssichere Bezahlung, wenn sie als solche vereinbart sind. Wird zB. nicht das Deutschlandticket, sondern nur der Betrag von 49.- EUR monatlich vereinbart, säuft der Finanzminister wieder uneingeladen mit, sobald das Ticket aufgrund von Inflation teurer wird. Dann muß man entweder mehr arbeiten oder für die gleiche Arbeit mehr bedrucktes Papier bekommen, um den Lebensstandard zu halten.

Bezahlung in Aktien oder Gold

Selbstverständlich kann man auch Aktien oder Gold als Bezahlung aushandeln, um den durch Inflation uneingeladen mitsaufenden Finanzminister zu eliminieren. Wer will schon ewig nachverhandeln oder mehr arbeiten müssen, um den Lebensstandard zu halten? Der Inflationsschutz durch Bezahlung in "Finanz-Naturalien" funktioniert im gehobenen Segment nach dem gleichen Prinzip wie die 10 Kästen Bier oder das Deutschlandticket. Hauptsache das ständig wertloser werdende "gesetzliche Zahlungsmittel" ist aus der Wertschöpfungskette eliminiert.

Der Verkaufszwang

Jeder kann sich von einer Schuld befreien, indem er den aktuellen Geldwert der Schuld ausbezahlt. Das macht den "schuldbefreienden Annahmezwang" zu einem Verkaufszwang, was man für die 10 Kästen Bier noch in Ordnung finden mag. Der Verkaufszwang ist spätestens dann überhaupt nicht mehr lustig, wenn die Bank einen zwingt, statt der 10 Kästen Bier Gold zu verkaufen/gegen Banknoten umzutauschen.

"Gesetzliches Zahlungsmittel": Der größte Goldraub aller Zeiten

"Schuldbefreiender Annahmezwang" bedeutet insbesondere, daß dem Bürger mit Einführung der Banknote das Recht entzogen wurde, von Banken "verwahrten" Goldbesitz auch als Gold ausbezahlt zu bekommen. Selbst wenn der Gläubiger mit dem Zwangsverkauf seines Goldes nicht einverstanden ist, reicht zur rechtswirksamen Erfüllung von Schuldverhältnissen, den Gegenwert in Scheinen rauszurücken. Daß das im Moment nicht so praktiziert wird, heißt nicht, daß Banken nicht jederzeit ihre 1910 auf Kosten der Bürger gewonnene Freiheit ausnutzen könnten.

Weil die Banken im Gegensatz zur durch Systemnachrichtendienste desinformierten Bevölkerung wissen, daß sie Gold nicht als Gold herausrücken müssen, können sie sich die Narrenfreiheit herausnehmen, ihr in Umlauf gebrachtes "Papiergold" auf ca. das Hundert-fache echten physikalischen Goldes aufzublasen. Sollten die Bevölkerung abheben wollen, werden die Banken den größten Goldraub aller Zeiten machen. Und zwar völlig legal, weil sogenannte Volksvertreter auf der Garantie der Grundrechte (Eigentumsgarantie) herumtrampeln, wie sie Lust haben. Weil der schuldbefreiende Annahmezwang von bedrucktem Papier keine Geschäftsbedingung sondern Gesetz ist, muß auch nichts im Kleingedruckten stehen.

Das wirtschaftliche Grundverständnis

1910 hatte noch jeder das wirtschaftliche Grundverständnis, um zu wissen, daß Sachleistungen und Edelmetall inflationsfrei sind. Ebenfalls war jedem sofort klar, daß mit der Einführung des "schuldbefreienden Annahmezwanges" für bedrucktes Papier alles Edelmetall weg ist, das eine Bank in die Finger bekommt. Umgehend erfolgte der Präventivschlag der Bevölkerung. Praktisch über Nacht wurde alles Edelmetall "dem Zahlungsverkehr entzogen" und "in den Strumpf" gesteckt.

Der mit Staatsgewalt durchgesetzte Annahmezwang von bedrucktem Papier war 1910 eine Kriegsvorbereitung, um die Arbeitnehmer durch Inflation zur Mehrarbeit zu zwingen und gewaltige Rüstungsprogramme aufzulegen. Auch damals wurde nur verteidigt, wobei das gegen Rußland (und Serbien) "verteidigte" Österreich-Ungarn wesentlich näher lag als die Ukraine. Daß die Ukraine mitten in Europa läge, hatte damals noch niemand behauptet. Und auch später die NS-Bullenkakerlake Heinrich Himmler nicht.

Die Aushöhlung der Eigentumsgarantie

Eigentumsgarantie heißt, daß allein der Eigentümer entscheidet, ob und zu welchem Preis er sein Haus, sein Auto oder seine 10 Kästen Bier verkauft. Wenn der Arbeitgeber die 10 Kästen Bier kaufen/in Scheinen ausbezahlen möchte, muß er sich daher eigentlich mit dem Arbeitnehmer auf einen Preis einigen oder die 10 Kästen Bier bleiben 10 Kästen Bier. Und eine Immobilie oder Gold muß man zu keinem Preis gegen frisch gedruckte Euros tauschen. Die Eigentumsgarantie ist die Grundlage der Marktwirtschaft. Schließlich kommt der Marktpreis nicht dadurch zustande, daß die Deutsche Börse AG, die Schwacke-Liste, der Arbeitgeber, die Bank, eine Klöckner oder ein Habeck ... mit welchen Methoden auch immer den Marktpreis bestimmen, sondern der Marktpreis kommt dadurch zustande, daß jeder frei selbst entscheidet, ob und zu welchem Preis er kauft bzw. verkauft oder eben nicht. Laut Grundgesetz ist eine Enteignung

-nur zum Wohle der Allgemeinheit
-nur durch ein allgemeingültiges Gesetz
-und nur gegen eine angemessene Entschädigung

erlaubt. "Enteignung" ist daher ein sehr unglückliches Wort. Die angemessene Entschädigung macht aus der "Enteignung" einen Zwangsverkauf. Eine echte d.h. entschädigungslose Enteignung von Eigentum ist in der BRD grundsätzlich verboten. Ausnahme sind allgemein erhobene Steuern, für die besondere Regeln gelten. Stellt sich die Frage, wieso die Grundrechte nicht durchgesetzt werden. Wieso dürfen zB. Banken auf den Eigentumsrechte ihrer Kunden scheißen und eine Verarschungspyramide aus "Papiergold" aufbauen? Oder wie kann es sein, daß

mit Beginn des Aufstiegs neofeudaler Oligarchen ein von sogenannten Volksvertretern durchgewunkenes Gesetz am 01.01.2002 in Kraft trat, das Großaktionären erlaubt, Kleinaktionäre zum Verkauf ihrer Aktien zu zwingen. Das geschieht seitdem mehrere hundertfach. Darunter zB. Audi und Skoda, aus denen die Clanchefs von VW die Kleinaktionäre ausgemerzt haben. Der nächste Schritt wäre, seine Wohnung an die Deutsche Wohnen verkaufen zu müssen, wenn das Viertel bereits zu 95 % der Deutschen Wohnen gehört, weil sie alles will. Das ist das Orginal-Bla-Bla im Klartext, mit der neofeudale Oligarchen seit 2002 die per Gesetz die Aktien von Kleinaktionären abpressen können. Dabei gibt mindestens vier gute Gründe, nicht zu verkaufen:

Erstens: Der "Marktwert" bzw. die angemessene Entschädigung liegt gerade unter dem Preis, zu dem man gekauft hatte. Für neofeudale Oligarchen genau der richtige Zeitpunkt, nur bedeutet der Verkaufszwang für den Kleinaktionär dann den Zwang zu einem Verlustgeschäft. Was nicht alles grundrechtswidrig aber trotzdem "Recht" ist.

Zweitens: Irgendwann sind die Aktien hoffentlich viel mehr wert. Das war schließlich das Ziel des Kaufs.

Drittens: Eine Gleichwertigkeit von Aktien, Land, Gold, Sachleistungen, ... mit dem "Tageswert" in Euros besteht nur dann, wenn man mit dem Geld auch gerade etwas anfangen kann. Also in dem Moment, in dem man ohne Zwang verkauft. So wird der Börsenpreis schließlich auch ermittelt. Ansonsten wird man nicht nur zu einem unsinnigen Verkauf gezwungen wird, sondern auch dazu, für den zerfallenden Eurodreck etwas Neues zu suchen, das eine gleichwertige Anlage darstellt. Wie wenig Aktien, Land, Gold, Sachleistungen, ... mit dem "Tageswert" in Eurodreck gleichwertig sind, selbst wenn der Preis vordergründig stimmt, macht das folgende Beispiel aus der Landwirtschaft deutlich: Werden Flächen zum Allgemeinwohl zwangsenteignet (also nicht durch irgendeinen Neofeudalherren), und läßt sich der Landwirt mit Banknoten abspeisen statt auf gleichwertige Ausgleichsflächen zu bestehen, kann er seinen Betrieb je nach Größe auch gleich dicht machen. Das Mindeste bei der Zwangsenteignung von Kleinaktionären wäre also, daß der Neofeudalherr gleichwertige Aktien herausrücken muß. Muß er aber nicht. Und ein wirtschaftlich denkender Aktionär will selbstverständlich auch am Gewinn beteiligt sein, den der Neofeudalherr durch das Zwangsgeschäft erwirtschaftet. Ansonsten macht der Neofeudalherr sein Geschäft allein auf Kosten/zu Lasten des Kleinaktionärs. Aber das hat offensichtlich System im Bananenunrecht sogenannter "Volksvertreter".

Der vierte und wichtigste Grund, nicht zu verkaufen, ist die durch die Grundrechte garantierte Freiheit, daß außerhalb des Zwangsverkaufs zum Allgemeinwohl allein der Eigentümer und nicht irgendein dahergelaufener Oligarch entscheidet, wann und zu welchem Preis Eigentum verkauft wird. Daran sollten auch grundrechtswidrige Gesetze nichts ändern können. Das schließt ein, daß Privatpersonen nach Gutdünken entscheiden, wen sie für eine dreckige Ratte halten (was Investitionen nicht ausschließt, wenn es sich lohnt). Die Gedanken sind frei. Daß jede Privatperson über ihr Eigentum frei selbst entscheiden darf, ist Demokratie und Grundlage der Marktwirtschaft. Was dagegen im Zirkus Maximus an sogenannten "Demokraten" herumläuft und um die Gunst der Wähler buhlt, zeigt, wie wenig US- oder BRD-Demokratie mit Demokratie zu tun haben. Lauter schwer gestörte Mini-Führer und Studienabbrecher, die wissen, was für andere gut ist.

Es sei daran erinnert, daß zur Zeit des Wirtschaftswunders der Zwangsverkauf von Aktien genau umgekehrt erfolgte. Multimilliarden-schwere neofeudale Oligarchen, die per Gesetz jelzinsche Verhältnisse einführen, um aus Kleinaktionären die letzten Aktien herauszuquetschen ("sqeeze out"), gab es noch nicht, sondern das Gegenteil: Der Staat hat (verglichen mit heute geradezu arme) Unternehmer per Gesetz und zum Wohle der Allgemeinheit zum Verkauf von Aktien gezwungen.

Ein besonders anschauliches Beispiel ist die Demokratisierung des ehemaligen NS-Zwangsarbeiter-Konzerns Volkswagen. Dessen Großaktionäre wurden zum Wohle der Allgemeinheit gezwungen, Aktien an Hinz und Kunz zu verkaufen. Zur "Entnazifizierung light" nach dem Prinzip "Nehmt Euer Geld, aber verpißt Euch" wurde per Gesetz festgelegt, daß der Aktienbesitz so breit gestreut sein muß, daß niemand auch nur die Sperrminorität erreicht. Alles andere mußte unter das Volk gestreut werden, wobei der Staat sogar festlegte, zu welchem Preis! Das hatte weder den neuen Shareholdern noch den Beschäftigten geschadet, im Gegenteil. Die breite Streuung der VW-Aktien erfolgte unter einer (erz)konservativen Bundesregierung, wobei die neoliberalen Systemparteien von heute außer den Buchstaben nichts mit den damaligen Volksparteien gemeinsam haben.

Heute ist der VW-Konzern zum neofeudalen Familienbetrieb in direkter Erblinie des ehemaligen NS-Chefentwicklers, NS-Konzernvorstandes und Oberst der SS hc. Ferdinand Porsche entartet. Das Qualitätszeugnis des Porsche/Piech-Clans: Die Schulden von VW sind größer und wachsen schneller als das Eigenkapital. Trotzdem zahlt man sich (fast) immer Gewinn aus, denn solange die Schulden schneller als das Eigenkapital wachsen, bleibt natürlich immer "Gewinn" übrig. So fließen Milliardensummen auf die Privatkonten extrem reicher Oligarchen, während der Konzern extrem verschuldet ist. Außer man hat so hoch betrogen, daß die Strafen nichts von neuen Schulden übrig lassen. Leider kann niemand erklären, nach welchen "Gesetzen" es möglich ist, daß ein Konzern mit mehr Schulden als Eigenkapital immer noch "Gewinn" ausschütten darf, anstatt Insolvenz anmelden zu müssen. Oder stets neue Schulden aufnehmen, anstatt Insolvenz anzumelden. Im DAX ist die kreditfinanzierte "Gewinn"ausschüttung auf die Privatkonten der Shareholder das neue Normal zu Lasten der Allgemeinheit, seitdem Kahl Fraß Schäuble zum Finanzminister ernannt wurde, und die EZB begonnen hat, in "systemrelevante" Konzerne, direkt frisches Geld (d.h. Schulden) zu pumpen, "koste es, was es wolle"". Wäre der Konzern nicht "systemrelevant", wäre er bankrott. An Schäubles "Notlösung" hat sich bis heute nichts geändert. Dummer Weise ist eine der Entnazifizierung entsprechende Entoligarchisierung mit neoliberalen Systemparteien nicht zu machen.

Exponentielles Wachstum

Wenn auf Staatskosten lebende systemrelevante Volksverächter von Wachstum sprechen, bedeutet das nicht, das die Wirtschaft um jährlich zwei Prozent wächst. Das kann sie aus Prinzip nicht, denn pro Jahr 2 % bedeutet exponentielles Wachstum. Wer im Jahr Null der Marktwirtschaft pro Stunde 100 Brötchen gebacken hat, wird sich wundern, wieviele Brötchen er heute in der gleichen Zeit backen müßte, hätte er die Produktion jährlich um "nur" 2 % steigern können:

Jahr Brötchen pro Stunde Brötchendifferenz zum Vorjahr Absolute Brötchensteigerung
=================================================================================
1945100.00--
1946102.002.002.00
1947104.042.044.04
1948106.122.086.12
1949108.242.128.24
1950110.412.1610.41
1951112.622.2112.62
1952114.872.2514.87
1953117.172.3017.17
1954119.512.3419.51
1955121.902.3921.90
1956124.342.4424.34
1957126.822.4926.82
1958129.362.5429.36
1959131.952.5931.95
1960134.592.6434.59
1961137.282.6937.28
1962140.022.7540.02
1963142.822.8042.82
1964145.682.8645.68
1965148.592.9148.59
1966151.572.9751.57
1967154.603.0354.60
1968157.693.0957.69
1969160.843.1560.84
1970164.063.2264.06
1971167.343.2867.34
1972170.693.3570.69
1973174.103.4174.10
1974177.583.4877.58
1975181.143.5581.14
1976184.763.6284.76
1977188.453.7088.45
1978192.223.7792.22
1979196.073.8496.07
1980199.993.9299.99
1981203.994.00103.99
1982208.074.08108.07
1983212.234.16112.23
1984216.474.24116.47
1985220.804.33120.80
1986225.224.42125.22
1987229.724.50129.72
1988234.324.59134.32
1989239.014.69139.01
1990243.794.78143.79
1991248.664.88148.66
1992253.634.97153.63
1993258.715.07158.71
1994263.885.17163.88
1995269.165.28169.16
1996274.545.38174.54
1997280.035.49180.03
1998285.635.60185.63
1999291.355.71191.35
2000297.175.83197.17
2001303.125.94203.12
2002309.186.06209.18
2003315.366.18215.36
2004321.676.31221.67
2005328.106.43228.10
2006334.676.56234.67
2007341.366.69241.36
2008348.196.83248.19
2009355.156.96255.15
2010362.257.10262.25
2011369.507.25269.50
2012376.897.39276.89
2013384.427.54284.42
2014392.117.69292.11
2015399.967.84299.96
2016407.958.00307.95
2017416.118.16316.11
2018424.448.32324.44
2019432.928.49332.92
2020441.588.66341.58
2021450.428.83350.42
2022459.429.01359.42
2023468.619.19368.61
2024477.989.37377.98

Selbst wenn es durch Automation ginge, die Produktion von 100 auf 478 Brötchen pro Stunde zu steigern: Wer soll die Brötchen kaufen? Jährlich zwei Prozent mehr fressen geht nicht, auch wenn man manchmal den Eindruck hat, es ginge doch. Und jedes Jahr 2 % mehr Kinder in die Welt setzen geht erst Recht nicht, denn dann wächst die Kinderzahl genauso schnell wie die Brötchenzahl, aber der Planet ist bereits jetzt völlig überbevölkert. Was für Brötchen und Kinder gilt, gilt für alles, egal ob Klamotten, Haushaltsgeräte, Schrauben, Autos oder was auch immer.

Ob China, Indien, Japan, Rußland, USA oder BRD: Kein System erreicht auch nur annähernd die traumhaften Wachstumsquoten, die den Beginn ihres wirtschaftlichen Aufstiegs markieren. Das ist unmöglich. Wenn also die Wirtschaft nicht stetig wachsen kann, was dann?

Der Wachstumsmotor der Volksverächter

Die Menge an Banknoten natürlich, die sich Volksverächter und "systemrelevante" Konzerne jedes Jahr neu ausdrucken lassen, um ihre Rechnungen bezahlen zu können!

Mal angenommen, Hinz und Kunz lassen sich 100.000.- EUR zu 3,5 % Zinsen ausdrucken, und dieser Kredit muß innerhalb von 10 Jahren mit jährlich 10.000.- EUR getilgt werden. Erfolgt die Tilgung am Jahresende, müssen Hinz und Kunz im ersten Jahr 13.500.- EUR zurückzahlen. Ansonsten erfolgt die Eintreibung mit legalisierten Mafiamethoden.

Für Regierung und parasitäre Großkonzerne funktioniert die "Immobilienfinanzierung" ganz anders. Die tilgen de facto nie, sondern lassen sich die 10.000.- EUR zur Tilgung einfach neu ausdrucken. 10.000.- EUR zurückzahlen plus 10.000.- EUR neu aufnehmen ist zwar ein toller Zaubertrick, um Solvenz vorzutäuschen (also die Fähigkeit zu tilgen), ändert aber nichts am Schuldenstand. Dann kommt noch ein Neukredit von 3.500.- EUR hinzu, um die Zinsen von 3.500.- EUR bezahlen zu können. Wobei Staat und Großkonzerne Zinssätze bekommen, die phasenweise auch mal bei oder sogar unter Null liegen können. Dann muß selbstverständlich noch "Wachstum" erzielt werden, d.h. zusätzlich zu den bisher 13.500.- EUR läßt man sich 10.000.- EUR für eine zusätzliche Garage neu ausdrucken. Diese Garage ist ohnehin ganz wichtige Infrastruktur, auf die keinesfalls verzichtet werden kann. Komisch, bei mir funktioniert das trotzdem nicht so. Das Sahnehäubchen: Parasitäre Großkonzernen lassen sich für "gute" Unternehmensführung 5.000.- EUR Bonus extra ausdrucken, die als Dividende auf die Privatkonten der Shareholder ausgeschüttet werden. An dieser Ausschüttung nimmt der Streubesitz von Hinz und Kunz zwar auch teil, aber der Löwenanteil wandert in die Taschen superreicher Oligarchen.

Wachstum durch Neuverschuldung bedeutet aus der Sicht von Hinz und Kunz (selbst als Kleinaktionär), daß eine unsichtbare Dreckfresse ganz massiv mitsäuft, sobald die 10 Kästen nicht als 10 Kästen Bier ausbezahlt werden. Und der Einkaufswagen für 100.- EUR wird auch immer leerer seit die unsichtbare Dreckfresse Inflation mitfrißt. Und die sogenannte "Lohnpreis-Spirale" der Nachrichtendienste ist auch irgendwie irreführend. Seit wann steigen in der BRD zuerst die Löhne?

Wenn Volksverächter für "Wachstum" die Notenpresse anwerfen, müssen Hinz und Kunz zwangläufig entweder länger arbeiten, oder für die gleiche Arbeit Druckerzeugnisse mit einer in Summe größeren Zahl einfahren. Die "Lohnsteigerungen", von denen die Nachrichtendienste so gerne sprechen, gleichen in der Regel nicht einmal die Inflation aus. Eine echte Lohnsteigerung wäre, für die gleiche Arbeit zu den 10 Kästen Bier noch ein paar Flaschen zusätzlich zu bekommen.

Der Schuldentrick

Seit der Staat über eine Notenpresse verfügt und jeder das Druckerzeugnis annehmen muß, ist permanente Neuverschuldung überhaupt kein Problem mehr. Allerdings sehen ständig steigende Schulden uncool aus. Deshalb wird die Neuverschuldung nicht auf den bestehenden Schuldenberg bezogen, sondern auf irgendetwas, das (hoffentlich) genauso schnell steigt wie die Neuverschuldung. Gewählt wurde das BIP. Das Prinzip des Taschenspielertricks am Beispiel privater Schulden bezogen auf das Jahresgehalt als das "persönliche BIP":

Mal angenommen, ein Arbeitnehmer habe einen Schuldenberg von 100.000.- EUR, der sich innerhalb eines Jahres um 2.000.- EUR auf 102.000.- EUR erhöht. Zeitgleich erhöht sich das Jahresgehalt von 100.000.- EUR auf 102.000.- EUR. Jetzt der Trick: Bezieht man die 100.000.- Schulden auf das Jahresgehalt von 100.000.- EUR, beträgt der Schuldenstand 100 % des "persönlichen BIPs". Bezieht man für das Folgejahr den neuen Schuldenstand von 102.000.- auf das neue Jahresgehalt von 102.000.- EUR, beträgt der Schuldenstand wieder 100 %. Erklärt der Arbeitnehmer nun seiner Frau, er habe mit dem Zocken aufgehört und keine neuen Schulden angehäuft, ist das dann die Wahrheit oder eine besonders abgefeimte Lüge?

Schwarze Null heißt also keineswegs keine neuen Schulden, wie Systemnachrichtendienste in ihren Gehirnwasch-Programmen gerne suggerieren. Wächst die Wirtschaft schneller als der Schuldenberg, verringert sich die Staatsverschuldung trotz Neuverschuldung angeblich sogar. Der Rechentrick anhand des obigem Beispiels: Werden statt 2.000.- EU nur 1.000.- EUR an neuen Schulden anhäuft, während das Jahresgehalt von 100.000 auf 102.000.- ansteigt, verringert sich der prozentuale Schuldenstand sogar um 1 % auf 101.000/102.000 * 100 % = 99 %, obwohl .1.000 EUR neuer Schulden aufgenommen wurden. Das angebliche Gleichbleiben oder die angebliche Senkung der Staatsverschuldung beruht seit dem Siegeszug des Neofeudalismus stets auf dem immer gleichen Rechentrick, der von Wirtschaftsweisen zur systemrelevanten Verscheißerungstheorie erhoben worden ist.

Zum Herunterrechnen der Schulden durch die Nachrichtendienste funktioniert der Trick wunderbar, wenn die Wirtschaft wächst. Bei der Neuschuldenaufnahme durch die Bundesfinanzminister ist der Trick allerdings nur eingeschränkt anwendbar, denn aufgrund der Schuldenbremse im Grundgesetz dürfen sie sich nicht 2 %, sondern höchstens 0,35 % des BIP neu ausdrucken lassen. Nichts desto trotz können auch die Bundesfinanzminister stets von der "Konsolidierung" des Staatshaushaltes, sinkenden Staatsschulden oder gar "Entschuldung" schwafeln, solange das Wachstum des BIP über den 0,35 % erlaubter Neuverschuldung liegt.

Die Schuldenbremse wird seit der Ernennung Kahl Fraß Schäubles zum Bundesfinanzminister systematisch umgangen, indem die EZB statt Geldwertstabilität ein neues Ziel bekommen hat: 2 % Wachstum durch 2 % Inflation.

Die Aufgabe einer Zentralbank

Um zu verhindern, daß die Notenpresse durch Volksverächter mißbraucht wird, wurde die Zentralbank als "unabhängige" Institution konstruiert. Was "Unabhängigkeit" bedeutet, läßt sich an historischen Fakten viel besser darstellen als durch die Widerlegung von Desinformationskampagnen der Nachrichtendienste.

Es gab goldene Jahre in der BRD, da mußte niemand überlegen, wie er sein Geld verwahrt/spart, ohne daß es an Wert verliert. Einfach zur Bank bringen. Die unabhängige Zentralbank diente der Allgemeinheit und legte einen Zinssatz fest, der sich am Markt orientierte, d.h. die Inflation neutralisierte und sogar einen kleinen Gewinn bescherte. Damit war jedem der Werterhalt der Banknote garantiert. Jeder konnte sehr einfach und risikolos sparen, und die unabhängige Zentralbank verhinderte, daß die Notenpresse für Wachstum durch Inflation mißbraucht wird. Wer "investieren" wollte, konnte von der Bank Aktien kaufen. Die Dividende war Risiko-behaftet und richtete sich nach dem Erfolg des Unternehmens in der Realwirtschaft. Daß Multimilliarden-schwere Oligarchen es zum Geschäftsmodell machen, einen Teil frisch gedruckter Inflation/Unternehmenskredite als Dividende auf ihre Privatkonten auszuschütten, lag noch auf einem anderen Planeten. Gewinne durch Kursänderungen spielten praktisch keine Rolle, denn man mußte noch zur Bank laufen, und deren Transaktionsgebühren waren so hoch, daß Aktien wie Familienbesitz behandelt wurden. Gold brachte gar nichts, denn die D-Mark war hart wie Gold. Verglichen mit der Banknote war Gold sogar ein Verlustgeschäft. Pro Schein gab es zwar über Jahrzehnte (praktisch) die immer gleiche Menge Gold, aber Inflationsausgleich gab es auf der Bank nur für Scheine. Damit sind die Aufgaben einer unabhängige Zentralbank am historischen Beispiel definiert, ohne auch nur einen Blick auf den hybriden Krieg der Nachrichtendienste gegen die eigene Bevölkerung zu verschwenden.

In den frühen 2000-ern erklärten ausgerechnet Börsen-TV-Clowns, Gold arbeite nicht, aber seitdem es Wachstum durch Inflation und Börsen-TV-Clowns gibt, arbeitet Gold immer besser. Und seit der "Finanzexperte" Kahl Fraß Schäuble unter seinem perversen Pseudonym die sparsame schwäbische Hausfrau die unabhängige Zentralbank zur Arbeit durch Inflation-Maschine umwandeln ließ, ist der Werterhalt von Banknoten durch Bankzinsen ausgeschlossen. Dieser Werterhalt gehörte zur Eigentumsgarantie einer harten Währung. Es ging aber kein Aufschrei durch die Republik, und die Folgen der "Arbeitserhaltung" durch Inflation ähneln denen der Weimarer Republik.

Auslagerung der Inflation an die Börsen, Erosion des politischen Systems

Demnächst (vielleicht) auf dem Bildschirm.

"Wir lernen aus der Geschichte, dass wir überhaupt nichts lernen." (Georg Wilhelm Friedrich Hegel).

Ob gelb, ob grün, ob rot, ob braun, stets die Bürger in die Röhre schaun!

Stand: 06.07.24